Mittwoch, 20. März 2024

Schokoladenmuseum und Kranhäuser in Köln

 


Hundelos, wie ich jetzt bin, hab ich mir vorgenommen, mein DE-Ticket zu nutzen, Ausflüge zu machen und Orte anzuschauen, die evt. auch außerhalb NRW liegen. Ursula Funke - BamBams treuste "Fanin" in GL - und ich hatten  beschlossen, heute mit dem Schokomuseum in Köln anzufangen. Das war dann noch nicht allzu weit weg, weil ich ja gerade auch im Renovierungsstress bin.  Also sind wir mit Bus und S-Bahn nach Köln, zum HBf, und von dort zufuß zum Scbhokomuseum gelaufen.

 

 

Beide waren wir dort schon einmal vor Jahrzehnten. Bei mir gab es eine Erinnerung von kleinen Produktionsstraßen, die Trüffel herstellten, Hohlfiguren mit Schokolade ausfüllten und kleine Täfelchen Schoki in Papier verpackten, mehrere aufeinander stapelten und mit einer goldenen Schnur zusammenbanden, mit Schleifchen. Das hat mich damals fasziniert, wollte ich noch einmal sehen und am Ende dann auch im Shop Schokolade kaufen. Erinnerungen können einem den Spaß verderben.

So gab es als Produktionstraßen nur eine einzige wirklich interessante, die diese kleinen Schokitäfelchen herstellten, von der flüssigen Schokimasse, in Förmchen gefüllt, durch die Kühlung und am Ende in die Verpackung. Kein Türmchen aus kleinen Täfelchen wurde gebaut, kein goldenes Bändchen wurde gewickelt.

Auf einer anderen Etage war die Maschine zu sehen, auf die Hohlformen aufgespannt waren, die dann in alle Himmelsrichtungen gedreht wurden, während sich die Schoki im Inneren an den Wänden verteilt. Um diese Zeit waren dort natürlich Ostermotive eingespannt. Den Figuren wurden von Hand dann mit weißer Schokolade Verzierungen aufgemalt. 

Am Schokobrunnen stand eine junge Frau tauchte Waffeln in den Brunnen und verteilte sie an Besucher. Die Waffel nicht selbst eintauchen zu dürfen, war mir nicht spannend genug. "Nein danke, jetzt nicht" Ursula wollte "aus Gründen" auch nichts. 

Der goldene  Lindt-Hase vor seiner Verpackung.

Alte Hohlformen

Danach kanem dann "nur noch" Wege und Arten des Konsums. Verpackungen  von Schokotafeln Pralinen und vielem anderen. "Schau mal, Knuspergold!" - die Packung mit den Papageien drauf. Kannten wir natürlich. Auch einiges andere fanden wir wieder, das junge Leute noch nie gesehen haben.

Ursula erzählte mir, dass in der Drogerie im Schokoladenmuseum die Regalwand und Theke der historischen Drogerie Beckers in der Straße Auf dem Berlich, aufgebaut wurden. In der Drogerie Beckers hat sie als Kind selbst noch eingekauft.



Und dann waren wir plötzlich auch schon durch das Museum durch. Ursula vermisste den Palmengarten, der sie vor Jahren begeistert hatt. Den haben wir nicht gesehen, übersehen oder er war gar nicht da - wir wissen es nicht.

Im Shop waren wir etwas entsetzt über die Preise. Ich wollte eine Kleinigkeit für meinen Handwerker mitnehmen und für die Freundin, deren Wohnung ich gerade benutzen darf. Wegen der Preise bekommen die beiden dann eben leider nur eine Tafel Schokolade. Für mich durfte es ein etwas größerer Beutel mit Trüffeln und Pralinen sein - da waren dann schon über 20 Euro weg.

So haben wir dass Museum etwas frustriert verlassen und beim Erzählen draußen kamen wir zu dem Schluss: Schokomuseum muss nicht unbedingt sein.

Wir hatten beide noch nichts gegessen und besuchten den Imbiss, der etwas abseits vom Museum stand und gönnten uns eine Bratwurst, schauten in der Gegend rum und ich hatte die Idee "Lass uns doch noch zu den Kranhäusern laufen, da war ich noch nie." Und es sah auch nicht so weit aus. Gesagt getan. Auf dem Weg dorthin gab noch einige, sehr dekorative alte Hafengebäude, die Sonne schien, alles schön, uns ging es gut, wir genossen den Tag. 

Unter der Deutzer Brücke

 



Die Kranhäuser alle drei in Reihe zu fotografieren, war an diesem Mittwoch keine gute Idee. Es standen zu viele Baukräne dazwischen.

 

 

 Um welche Hafengebäude es sich hier handelt, weiß ich nicht mehr aber die Architektur hat uns sehr gefallen.

Der Bayenturm - heute FrauenMedia-Turm. Gebaut im 12. Jahrhundert war er der stärkste Wehrturm der Stadt. 1262 stürmten die Bürgerinnen der Stadt den Turm und verjagten den Erzbischof. Angeblich mit dem Schlachtruf "Kölle Alaaf!" Seit 1994 ist er ein Informationszentrum über die Geschichte der Emanzipation.

 

Eine sehr emanzipierte Frau!

Auf dem Rückweg zum Bahnhof schlich uns die Müdigkeit in die Beinen. Die Deutzer Brücke war plötzlich sehr weit weg. Egal, wir stapften drauflos, machten ein Sitzpäuschen, weil Frau Wirrkopf ja in den letzten Tagen schon viele Möbel gerückt hatte. Der Lärm begann unangenehm aufzufallen, die Menschenmassen begannen unangenehm aufzufallen. Nein wir wollten wirklich nicht in einer Großstadt wohnen. Wir waren dankbar für unsere ruhigen Wohngegenden in Bergisch Gladbach und wollten dort jetzt auch einigermaßen schnell wieder hin. Aber ein Highlight wollten wir uns zum Abschluss noch gönnen: ein Eis in GL. Denn wir waren der Meinung, dass es insgesamt ein gelungener Tag war den wir sehr genossen hatten.

Ein Hinderniss musste noch überwunden werden: Die S-11. Bergisch Gladbacher brauchen dazu gar keine weitere Erklärung. Ortsunkundigen sei verraten, dass man mit der S11 auf jeden Fall nach GL kommt, die Frage lautet nur WANN? So wurde die Bahn dann auch merhfach verschoben - ohne Info warum. Andere kamen einfach schneller nach Hause als wir. Die DB sagt zwar, sie wollten ein 2. Gleis bauen bis Bergisch Gladbach. Ich glaube, dass sie die Strecke eher irgendwann stilllegen werden. Denn auch während der Streiks haben sie die S11 tagelang stillgelegt. Meine Meinung ist: "Die S11 ist für die DB ein Pickel am Arsch." Denn so wird sie behandelt.

Wir hatten aber Sitzplätze am Bahnsteig, noch ein nettes Gespräch mit einem Junden Mann, der sich plötzlich an unserer Unterhaltung beteiligte und wir die Wartezeit lachend verbringen konnten.

Urslua ist durch und durch und von ganzem Herzen Kölnerin. Auf dem Rückweg zum Bahnhof begann sie von Ehrenfeld zu erzählen, was es dort alles gibt. So haben wir einen Plan gemacht: Wenn ich meine Wohnung wieder komplett fertig habe, werden wir einen Tag in Ehrenfeld verbringen. Sie plant, was es dort anzusehen lohnt und ich kümmer mich drum, wie wir dorthin kommen.

Als wir in GL aus dem Zug stiegen, bemerkte Ursula, dass sie bei Ankunft in GLzum ersten Mal das Gefühl  hätte "nach Hause" zu kommen. Das sei ihr ja in noch nie passiert. Die wenigen Leute, die Ruhe gegenüber der Großstadt, zwar alles etwas spießiger aber auch angenehmer auszuhalten.  

Im Eiscafé Leonardo schaute Ursula dann auf ihr schlaues Handy. Es teilte uns mit, dass wir 9 km zu fuß gelatscht waren. Neun Kilometer! Da war uns die Ursache für die Müdigkeit in den Beinen klar. Das Eis war lecker, für mich das erste in diesem Jahr.

Die Linie 435 brachte uns zurück nach Hand, wo Ursulas Auto wartete.

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