Eigentlich reise ich ziemlich gerne. Aber seit diesem unerfreulichen Jahr 2023 fiel es mir schwer, die Kurve zu kriegen. Aktiv zu werden, etwas zu buchen und mich dann mit den Öffis auf den Weg machen, zumal da derzeit ja fast gar nix mehr klappt. Ich musste also einen Schweinehund überwinden und habe 3 Nächte Burghotel in Monschau gebucht, vom 11. bis 14.11.
Die Hinfahrt hat erstaunlich gut geklappt. Alle Bahnen fuhren pünktlich ab, sogar die S-Bahn in GL. Ab Aachen Rothe Erde musste ich mit dem Bus weiterfahren. Ich habe keine Busverbindung gefunden, die bis Monschau durchfährt. Alle Auskünfte ergaben, dass ich bis Monschau 2 mal den Bus wechseln müsste.
Kurz vor Ankunft am Bahnhof Rothe Erde ruft mich plötzlich der Hotelbesitzer an. Ob ich schon unterwegs sei oder noch zuhause. "Nöö, ich steig in ein paar Minuten um in den Bus nach Monschau." Meinte er das wäre ein Problem, er hätte kein Zimmer für mich. Hab ich mal geschluckt und ihn drauf hingewiesen, dass er mir eine Bestätgigung geschicht hätte. Ja, wüsste er, aber er hätte ein großes Problem. Ich soll einfach erst mal kommen, er würde mich schon unterbringen.
An der Bushaltestelle Bahnhof Rothe Erde wurde dann ein Bus angezeigt: SB 66 Monschau Altstadt. Vorsichtshalber hab ich den Fahrer gefragt, ob er tatsächlich durchfährt. Ja, macht er. Und SB steht für Schnellbus. So konnte ich also sitzen bleiben und mir ca. eine Stunde lang die Gegend angucken, denn auch der Schnellbus ist eine knappe Stunde unterwegs.
Bei Ankuft im Hotel erfuhr ich dann, der Heizkessel sei kaputt gegangen und der Monteuer hätte ihm auch noch die Wasserversorgung ruiniert. Er hätte keine Heizung und kein Wasser. Aber das Nachbarhaus Hotel Royal hat Zimmer frei, da könnte ich zu den gleichen Konditionen die 3 Nächte wohnen. Das Foto vom Royal ist nix geworden. Aber es ist auch ein sehr altes Haus, mit abenteuerlichen Treppen, und verwinkelten Zimmern. Der Wohnraum war aber groß genug, alles sauber, und alles was man braucht, war auch da, wenn auch das Badezimmer auf kleinstem Raum installiert worden war. Es ging alles gut.
Zum Hotel gehörte das Schloss-Café, wo es Frühstück, Mittagessen und Kaffee und Kuchen gab. Frühstück und nachmittags Kuchen hab ich in Anspruch genommen. Mittags war ich unterwegs.
Ich sitz am bequemsten auf Betten. |
Flur mit Kleiderschrank und Garderobe |
Auf solchen Treppen musste ich in die 2. Etage. Gefääährlich! |
Beim Einchecken hat mir der Inhaber vom Burghotel den Koffer hochgetragen, beim Auschecken wurde mir auch geholfen. Ich hätte mir sonst die Knochen gebrochen. Den rechten Arm kann ich bei so was nicht einsetzen, links hätte ich das Gepäck tragen und mich gleichzeitig festhalten müssen, um keine Rolle vorwärts zu machen. Ging also gar nicht. War ich dankbar für die Hilfen.
Das Zimmer hatte Fernseher und WLAN, aber ich hatte die Maus zuhause liegen lassen und das Touchpad tat es nicht. Also internetfreie Zeit. Nachdem ich ein paar Minuten im Fernseher rumgezappt hatte und überall die halbe Zeit Werbung lief, hab ich das Ding nicht mehr angefasst. Ich hatte ein spannendes Buch und auf dem Smartphone sind ein paar nette kleine Spielchen. Also Unterhaltung bis zum Schlafengehen war genug.
Die 3 Tage in Monschau waren aber auch genug. Noch einen Tag mehr hätte sich Langeweile breit gemacht oder ich hätte Museen besuchen können, wozu ich aber so gar keine Lust hatte. Es gibt viele Wanderwege, für die ich mich aber (noch) nicht fit genut fühle. Die Wanderungen rund um den Ort und rauf zur Burg hatten es schon in sich. Dazu gibts im Folgenden dann die passenden Fotos.
So war ich denn am 14.11. auch bereit für die Heimfahrt. Wieder mit dem Bus bis Rothe Erde, der RE1 kam pünktlich und ich rollte gen Köln. Bis Langerwehe. Da rollte plötzlich nichts mehr und ich war noch nicht mal in Düren. Der Zugführer klärte uns auf: in Köln sei ein Stellwerk kaputt gegangen, wir müssten warten, bis das repariert sei. Wann das sei könne kein Mensch sagen.
Das macht ein blödes Gefühl. Ich sah mich schon im Zug übernachten und hab überlegt, wen ich denn um Rettung per Auto bitten könnte. Die meisten und liebsten meiner Bekannten trauen sich solche Wege mit dem Auto nicht mehr zu. Gerade als ich anfangen wollte zu telefonieren gings aber weiter. Nach ca. 40 Minuten und es lief dann bis Ehrenfeld. Da mussten wir noch mal stehen, bis man für uns ein freies Gleis im Bahnhof hatte. Mit einer knappen Stunde Verspätung kam ich dann wieder in GL an. Bin ich hungrig in den Bahnhofsimbiss für Currywurst mit Fritten. Danach hatte ich keine Lust mehr auf den Bus nach Hause und hab mir noch Taxi spendiert.
Das waren die Reiseabenteuer. Die Bahn wär nicht die Bahn, wenn sie nicht für Abenteuer gut wär. Ist sie aber auf jeden Fall.
Als nächstes kommen dann hier im Blog die Fotos aus der Altstadt. Massenweise Fotos.
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