Wer die Stadt und die Imgebung besichtigen will, muss Treppen steigen können. Sie sind schmal und steil.
Ich wollte auch die Haller-Ruine besichtigen, der Rest einer alten Befestigung. Das Treppensteigen ließ sich ganz gut an, denn es gab Handläufe. Für mich zwar nicht immer auf der richtigen Seite. Richtig ist für mich links, weil ich den rechten Arm zum Festhalten nicht brauchen kann. Bergauf bin ich nicht so abhängig von der "richtigen" Seite, das ging ganz gut. Bis die Ziegen kamen.
Die waren total knuffig. Die Braune ließ sich von mir den Kopf und hinter den Ohren kraulen und meinte, das sei genau die richtige Stelle.
Natürlich hatten die Ziegen keine Schuld daran, dass an dieser Stelle die Handläufe aufhörten. Und da Frau Wirrkopf seit dem Unfall ständig mit der Angst konfrontiert wird, noch mal auf eine Schulter zu fallen, egal auf welche, hat mich dort der Mut verlassen und ich bin die letzten paar Meter zur Ruine nicht weitergegangen. Ich hab umgedreht und bin wieder runter in die Stadt gegangen. Darum gibts Fotos von der Haller Ruine nur von einem Rundgang am Nachmittag auf dem gegenüberliegenden Hang.
Die Treppen nach unten. |
Unten ein sprudelnder Nebenbach der Rur. |
Der Rundgang am Nachmittag gab den Blick auf den Rahmenberg frei, der unterhalb der Haller-Ruinen liegt. Die dort installierten Kunstobjekte stellen die Rahmen dar, auf denen die Tuchmacher ihre Tücher nach dem Walken zum Trocknen aufhängten.
Gegenüber blickt man auch auf eine terrassenförmige Anlage. Das sind private Grundstücke, aber auch der Friedhof mit einem kleinen Kapellchen ist auf dem Berg.
Der Rundweg am Nachmittag war sehr urig. Und nicht ungefährlich. Unter dem Laub das nicht nur auf den Treppenstufen lag, sondern auch auf geraden Wegstücken, versteckten sich Wurzelknollen und Felsspitzen. Zum Rumgucken und Fotografieren musste man stehenbleiben, beim Gehen und Steigen gehörten die Augen unbedingt auf den Weg.
Und das waren die Wege und was man alles so im Vorbeigehen Schönes fand.
Bei diesem Haus in der Altstadt kam ich am Ende des Weges wieder raus, aber der Abstieg erschien einem endlos.
Fazit? Ich war eigentlich froh, dass der Herbst die Bäume schon so stark entlaubt hatte. Denn an den Wanderwegen ist die Natur so üppig, dass man im Sommer wahrscheinlich nur noch die Hälfte sieht, abseits der Klettersteige. Aber die Stadt im Frühling zu besuchen ist sicher auch sehr reizvoll.
Ich hab mich wohl gefühlt dort. In diesen alten Häusern findet man nicht den Luxus moderner Hotels. Keine Aufzüge in die oberen Etagen, statt dessen verwinkelte Treppen. Nun stelle ich ja beim Reisen keine großen Ansprüche an Komfort. Aber im Hotel hätte man mir jeden Wunsch erfüllt, wenn ich einen gehabt hätte. Das Frühstück war so reichlich für mich alleine, da hätten auch Zwei von satt werden können. Und wer abends lecker essen gehen möchte, findet in den zahlreichen Restaurants auch entsprechende Angebote. Ich finde, dass sich ein Ausflug nach Monschau unbedingt lohnt und bin froh, dass ich das gemacht habe.
Ende
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